MO / 18.06.2022 / 19:30
Das ist noch ein Event in der Zukunft
mit Schauspielerin Rita Hatzmann-Luksch und Musiker & Grammy-Gewinner Georg O. Luksc
Im Sinne der Katharsis holen wir diese archetypische Frauenfigur ins 21. Jahrhundert. Culture-Clashs führen zu Unverständnis und Unmut. So prallen bei Elektra die unterschiedlichen Lebensansichten der Eltern Klytämnestra und Agamemnon aufeinander. Wir erkennen Dynamiken, die wir auch selbst durchleben und stellen eigene Bezüge zu diesen Archetypen her. Die Geschichte steigt nach dem zehnjährigen Trojanischen Krieg ein. Die Charaktere werden durch live Elektronik-Sounds des Musikers Georg O. Luksch über verschiedene Mikrofone transformiert, von der Schauspielerin Rita Hatzmann-Luksch messerscharf interpretiert und in ihrem emotionalen Inhalt für heutige Seh- und Hörgewohnheiten aufbereitet. Die variantenreiche Tongebung lässt uns tief in die jeweilige Gedankensphäre eintauchen. Alle Charaktere werden von einer Darstellerin gespielt, was zu einer sehr konzentrierten Wahrnehmung führt. Die Klanggestaltung bildet eine Brücke zwischen der Ambient-Musik der 70er Jahre und der elektronischen Stilmittel, die in der aktuellen Jugendkultur von 2020 zu finden sind.
Nach dem begeisternden Erfolg im neuen Gleis 21 mit der Uraufführung “Der Kleine Prinz” ist dies die neue Produktion des bewährten Teams von Ensemble21. Auch ein Experimentalfilm von Erich Heyduck ist wieder als visueller Background mit dabei. Zu sehen sind starke Farben, Abstraktion und spannungsgeladene
Assoziation. Elektra stellt das, aus verschiedenen Kulturen althergebrachte Frauenbild neu in Frage. Wo liegt die Chance für Elektra-Frauen, die Gesellschaft hin zu einer positiveren Zukunft zu bewegen?