Stadtkonflikte – Radikaldemokratische Stadtplanung?

Im Stadtraum wird Politik gemacht: durch Bodenpolitik und Wohnbaupolitik, aber auch durch Gentrifizierung und Abschottung, durch autoritäre Sicherheitsmaßnahmen und Anpassung an Investment-Interessen. Und es wird Gewinn gemacht: mit Wohnungsnot, mit Betongold, mit urbanem Raum als Kapitalanlage. Vor diesem Hintergrund geht es Gabu Heindl in ihrem Buch Stadtkonflikte. Radikale Demokratie in Architektur und Stadtplanung um die Frage, wie Politik in der Stadt aussehen kann, die an Demokratie und Solidarität orientiert ist: als Bau- und Planungspolitik sowie immer auch als Politik der Konfliktaustragung, als Architekturtätigkeit, die sich kritisch positioniert und Allianzen mit sozialen Bewegungen eingeht. Sie formuliert darin einen radikaldemokratischen Ansatz zur Architektur mit einem prüfenden Blick auf realisierte Utopien des Roten Wien der 1920er Jahre sowie anhand der (Selbst-)Kritik der partizipativen Planung, in Bündnissen mit Bewegungen von unten. Gerade in den Krisen der Demokratie geht es darum, deren Räume und Spielräume nicht nur zu verteidigen, sondern auszubauen.

Auf Einladung von Gleis 21 stellt Gabu Heindl ihr Buch Stadtkonflikte. Radikale Demokratie in Architektur und Stadtplanung (Wien 2020, 3. Auflage 2022) vor – und zur Diskussion.

Prof. Dr. Gabu Heindl ist Architektin und Stadtplanerin. Seit 2007 agiert sie als Geschäftsführung von GABU Heindl Architektur & Städtebau in Wien. Ihr Büro fokussiert auf öffentlichen Raum, öffentliches Um- und Weiterbauen, Schul- und Kindergartenbau, Stadtplanung, gemeinnützigen Wohnbau und Erinnerungspolitik im öffentlichen Raum. Seit 2022 ist sie Professorin an der Architekturfakultät der Uni-Kassel, davor war sie als Städtebau-Professorin an der TH Nürnberg tätig, hat eine Lehre an der AA London, ein Studium an der Sheffield University, sowie der Akademie der Bildenden Künste Wien und der TU Graz absolviert. Für einen Einblick in ihre UmBauten, Projekte und Publikationen besuchen Sie: www.gabuheindl.at

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